Methodik

 

Dieser Abschnitt richtet sich an alle, die den Bau eines neuen Modells, von der ersten Idee bis zur Anfertigung, in Angriff nehmen wollen. Der Bau ist ein mehrstufiger und komplizierter Prozess, in dem es eine Vielzahl von Problemen zu lösen gilt. Allgemein gibt es zur Lösung umfangreicher Probleme zwei unterschiedliche Grundmethoden: zum einen die intuitiv betonten Methoden und zum anderen die diskursiven. Das intuitive Vorgehen kann durch die Stichworte: unbewusst, einfallsbetont, gesamthaft, erfahrungsabhängig u.a.m. gekennzeichnet werde. Beim diskursiven Vorgehen wird bewusst, planvoll, in einzelnen Schritten vorwärtsschreitend vorgegangen. Es gibt kein richtiges oder falsches Vorgehen. Die individuellen Problemlösungserfahrungen bestimmt beim Einzelnen die Grundmethodik.

Ich habe bei der Entwicklung und beim Bau meiner Modelle gut Erfahrungen mit der diskursiven Methode gemacht. Die Kunst dabei ist, die einzelnen Vorgehensschritte zweckmäßig zu definieren und so in eine logische Folge zu bringen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit das Vorgehen zur Lösung führt. Im Folgenden sind die einzelnen Vorgehensschritte stichwortartig aufgeführt, die ich bei der Entwicklung meiner Modelle angewandt habe. Eine Erläuterung der einzelnen Arbeitsschritte findet man auf der Unterseite.

Alle meine Modelle besitzen darüber hinaus einen modularen Aufbau aus einzelnen, genau abgegrenzten Baugruppen.

Das Modell
  • Art des Modells festlegen
  • geometrisch vollständig ähnliches Anschauungsmodell (ohne Funktionen)
  • geometrisch ähnliches Funktionsmodell
  • Funktionsmodell ohne (weitgehend ohne) geometrische Ähnlichkeit
  • physikalisches Modell u.a.m.
  • Auswahl des Vorbildes
  • Historie, Veränderungen und Weiterentwicklungen des Vorbildes
  • Vorläufige Festlegung des Modellmaßstabes
  • Festlegung des Modellaufbaus (intuitiv, modular in Baugruppen etc.)
  • Festlegung des modellspezifischen Funktionsumfangs (welche Funktionen des Vorbilds soll das Modell ebenfalls ausführen können)
  • Festlegungen zum Einsatz des Modells (z. B. Betrieb im Freien, etc.)
  • Festlegung der modellspezifischen Sonderfunktionen (z. B. Einsatz einer Fernsteuerung …)
Informatikonsbeschaffung
  • Bildmaterialien, Bildquellen
  • Informationen zu erhaltenen Vorbilder, Informationen zu Exponaten in Museen
  • Informationen zu den Einsatz- und Nutzungsbedingungen
Bewertung und Abgleich der Informationen
  • Plausibilitätsprüfung der Angaben, Widersprüche klären
  • Veränderungen des Vorbildes in der Bau- und Nutzungszeit (Umbauten, etc.
  • Ziel: abgeglichene, stimmige Informationsbasis für den Bau des Modells verwenden [/su_spoiler]
Bewertung des Ist-Zustandes des Objektes
  • Fall 1:   Objekt existiert und ist erreichbar
    • Bewertung der aktuell vorliegenden Standes des Objektes
    • Fotographische Dokumentation erstellen
    • Maßaufnahme (relevante Maße), Skizzen, Zeichnungen, Funktionsaufnahme
    • Bedienungs- und Nutzungskonzept
  • Fall 2:   Objekt existiert nicht mehr, es liegen aber techn. Angaben, Skizzen, Zeichnungen etc. von dem Objekt vor (hinreichend?)
    • Rekonstruktion aus den vorhandenen Informationen
  • Fall 3:   Objekt existiert nicht mehr, es liegen nur Abbildungen oder schriftl. Beschreib. vor
    • Rekonstruktion des Objekts (Vorbildes) aus dem vorliegenden Bildmaterialien
      • Abschätzung der Hautproportionen und schrittweises verbessern der Ergebnisse
      • Anwendung von Verfahren der Geometrie (Geometrische Rekonstruktion)
    • Rekonstruktion des Objektes nur aus schriftlichen Beschreibungen ist schwierig
Ausarbeitung von Modell-Packagevarianten, Festlegung des endgültigen Package
  • Technische Skizzen und Festlegungen im endgültigen Modellmaßstab
  • Bei geometrisch ähnlichen Anschauungsmodellen Package wie beim Vorbild
  • Bei Funktionsmodellen ist Anpassung erforderlich
    • Anordnung und Lage der Hauptfunktionen in der räumlichen Struktur wie beim Vorbild
    • Anordnung und Lage der Nebenfunktionen nach Zweckmäßigkeit
    • Anordnung und Lage der modellspezifischen Funktionen (z. B. andere Energieversorgung, Raum für Fernsteuerung, etc.) nach Zweckmäßigkeit
  • Mehrere Varianten entwickeln, Auswahl der optimalen Variante (Zielsetzung)
  • Erste Überschlagsberechnungen der Hauptfunktionen
    • Modellgeschwindigkeit, Übersetzungen
    • Auslegung Antrieb, resultierende Größen etc.

(Entscheidender Schritt bei der Modellkonzeption. Fehler sind beim späteren Bau des Modells ohne den Charakter des Modells zu verändern, kaum noch zu korrigieren.)

Anfertigung Modellentwürfe, Auswahl des endgültigen Modellentwurfs
  • Arbeiten im Modellmaßstab
  • Ausgewählte Packagevariante im Modellmaßstab überprüfen
  • Festlegung: Eigenbauanteil/Zukaufanteil bei Baugruppen
  • Entwürfe unter Berücksichtigung des Bauprinzips des Modells
    • modularer Aufbau aus definierten Baugruppen
    • Aufbau am Vorbild orientiert, nach Funktionen, etc.
    • beliebiger Aufbau
  • Überschlagsberechnungen in den festgelegten Maßen
  • Erstellung von Entwurfsvarianten
  • Festlegen der zweckmäßigsten Baureihenfolge
  • Auswahl des endgültigen Modellentwurfs
Anfertigung Modellkonstruktion
  • Zusammenbauzeichnung Gesamtmodell, Baugruppen, Funktionseinheiten, Einzelteile
  • Ggf. Korrektur und Optimierung des Entwurfs, ggf. abschließende Berechnungen
  • Beachtung der Sicherheitsbestimmungen (Druckbehälter, Gase, etc)
  • Stücklisten
Bau des Modells
  • Beschaffung der erforderlichen Materialien, Werkzeuge, Hilfsmittel
  • Baureihenfolge beachten (bei modularer Modellstruktur (Baugruppen))
  • Teilefertigung, Montagen, ggf. Korrektur der Modellkonstruktion
  • Zwischenprüfungen von Baugruppen und Funktionseinheiten
  • Endmontage (Zusammenbau des Modells im Rohzustand)
  • Test des kompletten Modells in allen vorgesehenen Funktionen
  • Lackierung der Teile, erneuter Zusammenbau, abschließende Prüfung aller Funktionen      
Anfertigung der Modelldokumentation
  • Abschließende Korrektur der Zeichnungen und Stücklisten
  • Baubeschreibung (Einzelteile, Zusammenbauten)
  • Betriebshinweise
  • Sicherheitshinweise
  • Einsatz- und Betriebserfahrungen  

Ein wichtiger Hinweis: Die Entscheidung für einen modularen Modellaufbau bestimmt weitgehend die gesamte Modellkonstruktion. Modular bedeutet: Aufbau aus einzelnen, getrennten Baugruppen, die über wenige definierte „Schnittstellen“ miteinander verbunden sind, ohne die äußere geometrische Ähnlichkeit zum Vorbild zu beeinträchtigen. Als Baugruppen bieten sich die wesentlichen Elemente des Modells an (Maschine, Kessel, Rahmen etc.). Die Kunst besteht darin, die Baugruppen und deren Schnittstellen so zu gestalten, dass sie unabhängig voneinander gebaut und vor allem getestet werden können. Bei einer Modell-Neukonstruktion ist es quasi ausgeschlossen, dass etwas auf Anhieb funktioniert. Es ist sehr zeit- und nervenraubend, wenn man zur Korrektur einer Kleinigkeit das ganze Modell mehrfach wieder zerlegen muss

Methodik der Modellkonstruktion
Dieser Abschnitt richtet sich an alle, die den Bau eines neuen Modells, von der ersten Idee bis zur Anfertigung, in Angriff nehmen wollen. Der Bau ist ein mehrstufiger und komplizierter Prozess, in dem es eine Vielzahl von Problemen zu lösen gilt. Allgemein gibt es zur Lösung umfangreicher Probleme zwei unterschiedliche Grundmethoden: zum einen die intuitiv betonten Methoden und zum anderen die diskursiven. Das intuitive Vorgehen kann durch die Stichworte: unbewusst, einfallsbetont, gesamthaft, erfahrungsabhängig u.a.m. gekennzeichnet werde. Beim diskursiven Vorgehen wird bewusst, planvoll, in einzelnen Schritten vorwärtsschreitend vorgegangen. Es gibt kein richtiges oder falsches Vorgehen. Die individuellen Problemlösungserfahrungen bestimmt beim Einzelnen die Grundmethodik.

Ich habe bei der Entwicklung und beim Bau meiner Modelle gut Erfahrungen mit der diskursiven Methode gemacht. Die Kunst dabei ist, die einzelnen Vorgehensschritte zweckmäßig zu definieren und so in eine logische Folge zu bringen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit das Vorgehen zur Lösung führt. Im Folgenden sind die einzelnen Vorgehensschritte stichwortartig aufgeführt, die ich bei der Entwicklung meiner Modelle angewandt habe. Eine Erläuterung der einzelnen Arbeitsschritte findet man auf der Unterseite.

Alle meine Modelle besitzen darüber hinaus einen modularen Aufbau aus einzelnen, genau abgegrenzten Baugruppen.

Rekonstruktion in Einzelschritten

Detaillierte Infos öffnen sich beim Klicken auf den jeweiligen Bereich

Das Modell
  • Art des Modells festlegen
  • geometrisch vollständig ähnliches Anschauungsmodell (ohne Funktionen)
  • geometrisch ähnliches Funktionsmodell
  • Funktionsmodell ohne (weitgehend ohne) geometrische Ähnlichkeit
  • physikalisches Modell u.a.m.
  • Auswahl des Vorbildes
  • Historie, Veränderungen und Weiterentwicklungen des Vorbildes
  • Vorläufige Festlegung des Modellmaßstabes
  • Festlegung des Modellaufbaus (intuitiv, modular in Baugruppen etc.)
  • Festlegung des modellspezifischen Funktionsumfangs (welche Funktionen des Vorbilds soll das Modell ebenfalls ausführen können)
  • Festlegungen zum Einsatz des Modells (z. B. Betrieb im Freien, etc.)
  • Festlegung der modellspezifischen Sonderfunktionen (z. B. Einsatz einer Fernsteuerung …)
Informationsbeschaffung
  • Bildmaterialien, Bildquellen
  • Informationen zu erhaltenen Vorbilder, Informationen zu Exponaten in Museen
  • Informationen zu den Einsatz- und Nutzungsbedingungen
Bewertung und Abgleich der Informationen
  • Plausibilitätsprüfung der Angaben, Widersprüche klären
  • Veränderungen des Vorbildes in der Bau- und Nutzungszeit (Umbauten, etc.
  • Ziel: abgeglichene, stimmige Informationsbasis für den Bau des Modells verwenden
Ermittlung des Ist-Standes des Objekts
  • Fall 1:   Objekt existiert und ist erreichbar
    • Bewertung der aktuell vorliegenden Standes des Objektes
    • Fotographische Dokumentation erstellen
    • Maßaufnahme (relevante Maße), Skizzen, Zeichnungen, Funktionsaufnahme
    • Bedienungs- und Nutzungskonzept
  • Fall 2:   Objekt existiert nicht mehr, es liegen aber techn. Angaben, Skizzen, Zeichnungen etc. von dem Objekt vor (hinreichend?)
    • Rekonstruktion aus den vorhandenen Informationen
  • Fall 3:   Objekt existiert nicht mehr, es liegen nur Abbildungen oder schriftl. Beschreib. vor
    • Rekonstruktion des Objekts (Vorbildes) aus dem vorliegenden Bildmaterialien
      • Abschätzung der Hautproportionen und schrittweises verbessern der Ergebnisse
      • Anwendung von Verfahren der Geometrie (Geometrische Rekonstruktion)
    • Rekonstruktion des Objektes nur aus schriftlichen Beschreibungen ist schwierig
Ausarbeitung von Modell-Packagevarianten, Festlegung des endgültigen Package
  • Technische Skizzen und Festlegungen im endgültigen Modellmaßstab
  • Bei geometrisch ähnlichen Anschauungsmodellen Package wie beim Vorbild
  • Bei Funktionsmodellen ist Anpassung erforderlich
    • Anordnung und Lage der Hauptfunktionen in der räumlichen Struktur wie beim Vorbild
    • Anordnung und Lage der Nebenfunktionen nach Zweckmäßigkeit
    • Anordnung und Lage der modellspezifischen Funktionen (z. B. andere Energieversorgung, Raum für Fernsteuerung, etc.) nach Zweckmäßigkeit
  • Mehrere Varianten entwickeln, Auswahl der optimalen Variante (Zielsetzung)
  • Erste Überschlagsberechnungen der Hauptfunktionen
    • Modellgeschwindigkeit, Übersetzungen
    • Auslegung Antrieb, resultierende Größen etc.

(Entscheidender Schritt bei der Modellkonzeption. Fehler sind beim späteren Bau des Modells ohne den Charakter des Modells zu verändern, kaum noch zu korrigieren.)

 
Anfertigung Modellentwürfe, Auswahl des endgültigen Modellentwurfs
  • Arbeiten im Modellmaßstab
  • Ausgewählte Packagevariante im Modellmaßstab überprüfen
  • Festlegung: Eigenbauanteil/Zukaufanteil bei Baugruppen
  • Entwürfe unter Berücksichtigung des Bauprinzips des Modells
    • modularer Aufbau aus definierten Baugruppen
    • Aufbau am Vorbild orientiert, nach Funktionen, etc.
    • beliebiger Aufbau
  • Überschlagsberechnungen in den festgelegten Maßen
  • Erstellung von Entwurfsvarianten
  • Festlegen der zweckmäßigsten Baureihenfolge
  • Auswahl des endgültigen Modellentwurfs
Anfertigung Modellkonstruktion
  • Zusammenbauzeichnung Gesamtmodell, Baugruppen, Funktionseinheiten, Einzelteile
  • Ggf. Korrektur und Optimierung des Entwurfs, ggf. abschließende Berechnungen
  • Beachtung der Sicherheitsbestimmungen (Druckbehälter, Gase, etc)
  • Stücklisten
Bau des Modells
  • Beschaffung der erforderlichen Materialien, Werkzeuge, Hilfsmittel
  • Baureihenfolge beachten (bei modularer Modellstruktur (Baugruppen))
  • Teilefertigung, Montagen, ggf. Korrektur der Modellkonstruktion
  • Zwischenprüfungen von Baugruppen und Funktionseinheiten
  • Endmontage (Zusammenbau des Modells im Rohzustand)
  • Test des kompletten Modells in allen vorgesehenen Funktionen
  • Lackierung der Teile, erneuter Zusammenbau, abschließende Prüfung aller Funktionen          
Anfertigung Modelldokumentation
  • Abschließende Korrektur der Zeichnungen und Stücklisten
  • Baubeschreibung (Einzelteile, Zusammenbauten)
  • Betriebshinweise
  • Sicherheitshinweise
  • Einsatz- und Betriebserfahrungen          

 

Ein wichtiger Hinweis: Die Entscheidung für einen modularen Modellaufbau bestimmt weitgehend die gesamte Modellkonstruktion. Modular bedeutet: Aufbau aus einzelnen, getrennten Baugruppen, die über wenige definierte „Schnittstellen“ miteinander verbunden sind, ohne die äußere geometrische Ähnlichkeit zum Vorbild zu beeinträchtigen. Als Baugruppen bieten sich die wesentlichen Elemente des Modells an (Maschine, Kessel, Rahmen etc.). Die Kunst besteht darin, die Baugruppen und deren Schnittstellen so zu gestalten, dass sie unabhängig voneinander gebaut und vor allem getestet werden können. Bei einer Modell-Neukonstruktion ist es quasi ausgeschlossen, dass etwas auf Anhieb funktioniert. Es ist sehr zeit- und nervenraubend, wenn man zur Korrektur einer Kleinigkeit das ganze Modell mehrfach wieder zerlegen muss